Sprüche

Im Grunde haben wir in unsrer Welt nur eine Aufgabe:

Unserem Nächsten eine hilfreiche Hand zu bieten, sein Schicksal
auf uns zu nehmen, in die Not des anderen einzusteigen, das
fremde Leid auszutragen und so das Leid der anderen zu 
überwinden. Tun wir das, so werden wir es sehr schwer 
haben in der Welt. Aber wir werden glücklich sein!
Ladislaus Boros

 

 

So wie die Erde in tausend Stämmen, Strömen und Blüten
treibt und singt, wenn sie der alles belebenden Sonne zugewendet,
so ist auch das menschliche Gemüt zu allem Großen
freudig in der Sonnenseite der Liebe.
Joseph von Eichendorff

 

 

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist
und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume,
einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt
sich offenbart.
Rainer Maria Rilke
 

 

Mehr als irgend jemand ist der wahre Liebende erfinderisch
im Entdecken der Ursachen, im Finden der Mittel, es zu
überwinden und zu besiegen.
Papst Paul VI

 

 

Ein reicher Mann starb und erwachte im Paradies. Eine
reich gedeckte Tafel verhieß wahrhaft himmlische Freuden. Und
alles kostete nur einen Groschen, wurde gesagt.
Da dachte der Mann an seinen großen Reichtum und freute sich
von Herzen. Doch als er bezahlen wollte, schüttelte man den
Kopf: Bei uns gilt nur das Geld, das einer verschenkt hat. Da
wurde der Mann traurig, denn er war plötzlich bettelarm.
Er hatte nichts in seinem Leben verschenkt.

Aus Asien

 

 

Auf tausend Menschen, die bereit sind Großes zu tun, kommt
höchstens einer, der bereit ist, kleines zu tun – das ist der 
Kern des Übels.

George MacDonald

 

 

Das Schenken ist eine der schönsten Freuden, königlich
und herrlich. Darum erhöht das Schenken auch die Freude
dessen, der schenkt. In dem die Freude des Beschenkten
sich dem Schenkenden mitteilt, wird die Freude noch schöner
und mächtiger.

Hans Schomerus


Mehr als die Hälfte unseres Lebens geht damit hin, daß wir 
andere Dinge wünschen, als uns geschickt sind. Und doch - 
gerade diese Dinge, als Schickung und wenn sie als Schickung
bejaht und zuletzt geliebt werden, erziehen uns für unsere
ewige Heimat und können uns selber hier und jetzt zur geistigen 
Heimat werden. 
Heinrich von Hügel

 

 

Den anderen lieben bedeutet: in der zerstörten Schöpfung die
ursprüngliche Ordnung wiederherzustellen versuchen oder doch
im Grauen der Welt ein Stückchen Geborgenheit zu schaffen.
Den anderen lieben bedeutet das Schwerste, was es gibt.
Den anderen lieben heißt: um Hilfe beten für diese schwere Liebe.
Manfred Hausmann

 

 

Was würde aus dem Menschen werden ohne die Bremswirkung
des physischen Schmerzes? Wer könnte ihn noch aufhalten?
Wer würde ihn auf das Böse aufmerksam machen, das er sich
selber antut? Wer würde ihn mit Nachdruck auf die Folgen
seiner Ausschreitungen hinweisen, auf die Folgen der 
Verletzungen, die er der Natur beibringt?
Carlo Carretto

 

 

Jedes Wort ist ein kostbarer Besitz; wenn du es nicht
aussprichst, gehört es ein Leben lang dir, sagst du es aber,
läuft es dir davon ... Du bist sein Herr, wenn du gelernt hast
zu schweigen; aber du wirst zu seinen Sklaven, wenn du redest.
Aus Schweden

 

 

Auch wenn wir Feinden begegnen, haben wir nicht mit Feinschaft
zu antworten, sondern mit der Botschaft der Liebe.

Eduard Lohse

 


Stille ist nicht nur Abwesenheit von Lärm,
sondern ein Schweigen , das den Menschen
Augen und Ohren öffnet für eine andere Welt.

Serge Poliakoff



Wer einen Menschen anredet, holt ich heraus aus der namenlosen
Masse und aus der Einsamkeit. In einer echten Anrede
findet der Mensch zu sich und wird sich seines Wertes bewußt.
Darum können wir bei der Wanderung durch unsere Jahre
nichts Besseres und Menschlicheres tun als uns zusprechen,
anreden und antworten.

Franz Huber

 

Die Hungrigen sind nicht nur jene, die hungern
nach einem Stück Brot, sondern auch jene, die kein Stück
Stoff zum Anziehen haben, sondern mehr noch jene,
die nicht einmal mit menschlicher Würde bekleidet sind.
Einsam und obdachlos sind nicht nur jene, die 
keinen Dach über den Kopf haben, sondern auch jene,
denen die Obhut menschlicher Wärme und Zuwendung fehlt.

Mutter Theresa

 

 

Das wahre Glück findet man nur dann, 
wenn man sich den Jahreszeiten des Lebens
genauso anpaßt wie den Jahreszeiten des Jahres.
Sigrid Undset

 

 

Die wahre Lebenskunst besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Pearl S. Buck

 

 

Was nicht aus deinem Herzen stammt,
das dringt auch nicht zum Herzen.
Das Licht, das dir im Auge flammt, es leuchtet sehr
und zündet mehr als hunderttausend Kerzen!

 

Große Bäume spenden für andere Schatten
und stehen selbst in der Sonnenglut.

 


Ich seh´ Menschen gern –
das ist mein Hobby!
Menschen gern sehen,
das heißt: an Tagen der Freude
mit ihnen fröhlich
und guter Dinge sein;
in Stunden der Not
für sie eine helfende Hand
und ein tröstendes Herz haben.
 
Menschen gern ansehen,
das heißt: sich nicht selber genügen wollen,
das Herz aufschließen
und Platz darin machen für andere,
Menschen leiden an Menschen.
Mit reinen Augen sehen
und einem reinem Herzen
Menschen gern sehen,
das heißt
vom hohen Roß herabsteigen.
 

 

Wenn jeder eine Blume pflanzte, jeder Mensch auf dieser Welt
und, anstatt zu schließen, tanzte
und mit Lächeln zahlte statt mit Geld - 
wenn jeder einen andern wärmte,
keiner mehr von seiner Stärke schwärmte,
keiner mehr den andern schlüge,
keiner sich verstrickte in der Lüge,
wenn die Alten wie die Kinder würden,
sie sich teilten in die Bürden,
wenn dieses Wenn sich leben ließ,
wär´s noch lange kein Paradies - 
bloß die Menschheit hätt angefangen,
die in Streit und Krieg uns beinah ist vergangen.

Peter Härtling

 

 

 

Alter hindert uns nicht, die Welt zu verändern,
wenn wir die Möglichkeiten der Jüngeren 
durch unsere Hilfe in Bewegung setzen.

Indische Spruchweise

 

 

Die wahre Lebenskunst besteht darin,
im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
 


Ein Lächeln kann Schmerzen lindern
ein Wort kann von Sorge befreien,
ein Händedruck schweres verhindern
und Liebe und Glaube erneuern.
 
Es kostet doch wenig zu geben,
Wort, Lächeln und helfende Hand,
doch arm und kalt ist dein Leben,
wenn keiner solch Trösten empfänd.
Friedrich Krützfeld

 

 

Es war nur ein sonniges Lachen,
es war nur ein freundliches Wort,
doch scheuchte es lastende Wolken 
und schwere Gedanken fort.
Es war nur ein herzliches Grüßen
der tröstende Druck einer Hand,
doch schiens wie der leuchtende Brücke,
die Himmel und Erde verband.

 

 

Verleb den Tag in froher Runde
das Glück sei mit Dir jede Stunde.

 

 

Ich schlief und träumte,
das Leben wäre Freude ....
Ich erwachte und sah
das Leben war Pflicht ....
ich handelte – und siehe:
die Pflicht war Freude!
 

 

Wer mit dem Leben spielt – 
kommt nie zurecht - 
Wer sich nicht selbst befiehlt –
bleibt ewig Knecht!

 

 

Ich wünsche Dir hellwache Augen
für alles was Menschen beglückt,
ein Herz, das hinter den Gaben
die Güte des Gebens erblickt.

Maria Hüsing

 

Selig der Mensch,
der seinen Mitmenschen
in seinen Unzulänglichkeiten
genau so erträgt,
wie er von ihm ertragen werden möchte.
 


Es fängt der Mensch mit einem Tropfen Honig
so manche Fliege,
So ist es mit der Freude.
Viel vermag der Fröhliche mit wenig Worten 
und schlichter Tat.
Nicht´s gelingt dem Griesgram 
und sei die Rede endlos lang
und sein Mühen schmerzlich schwer.
Wer immer 
des Lebenskampf Tag für Tag

bestehen will,
muß in Liebe freundlich - 
fröhlich sein.

 

 

Kleines wird groß
Grosses wird klein;
Hartes wird weich.
Unmögliches wird möglich;
bedrückendes wird beglückend,
im Licht des großen Tages
der genannt wird

EWIGKEIT

 

 

 

Mit Freude sieh,
was dir gelingt,
mit Ergebung trage,
wenn dir etwas entglitten.
Mit Dank nimm hin,
was dich erfreut;
mit Mut ertrag´,
was dich bedrängt.
Und sei versichert;
Einmal sich freun´
ist besser, als zehnmal ärgern.

 

 

 

In jedem Haus, wo Liebe wohnt,
da scheint hinein auch Sonn und Mond,
und ist es noch so ärmlich klein,
es kommt der Frühling doch hinein.

Volksgut

 

Wenn dieses Haus so lang nur seht,
bis aller Neid und Haß vergeht,
dann bleibt´s fürwahr solange stehn
bis die Welt wird untergehn.

Volksgut


Es sagte einmal die kleine Hand zur großen Hand:
„Du, große Hand, ich brauche Dich“
„Und es sagte die große Hand zur kleinen Hand:
„Du, kleine Hand ich brauche Dich auch!“

 

 

 

In unserem Land
Dürfte es trübe Abende nicht geben
Auch hohe Brücken über die Flüsse
Selbst die Stunde zwischen Nacht und Morgen
Und die ganze Winterszeit dazu, das ist gefährlich.
Denn Angesichts manchen Elends
Genügt ein Weniges
Um die Menschen glücklich zu machen

Bertholt Brecht

 

 

 

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme:
„Freue dich und lächle,
denn es hätte schlimmer kommen können.“
Und ich freute mich und lächelte.
Und es kam noch schlimmer!

 

 

Wer täglich arbeitet wie ein Pferd,
fleißig ist wie eine Biene,
abends müde ist wie ein Hund,
der sollte zum Tierarzt geh´n –

Es könnte sein, daß er ein Kamel ist!