Im Rahmen der Aktionswoche „Bürgerschaftliches Engagement“ des DRK Borken vom 10. bis 23. September war der Verein „Leben im Alter in Reken“ von Borkener Schreibwerkstatt „Base“ eingeladen worden.
Diese Veranstaltung stand unter dem Motto „Kindheitserinnerungen, sie wurde am 18. September im Rotkreuz - Zentrum von Adele Iffert, Gertrud Hölker und Felicitas Trouw besucht.
Adele Iffert las aus ihrem Tagebuch, das sie während der Kinderlandverschickung in die Tschechei in den 40ziger Jahren des 2. Weltkrieges erstellte, vor.
Als elfjähriges Kind wurde sie von 1943 bis 1944 aus ihrer Heimat Oberhausen ins Sudetenland auf Grund ihres eigenen Wunsches nach Bad Studanka verschickt, um dem Kriegsgeschehen im luftgefährdeten Raum im Ruhrgebieten zu entkommen.
Sie beschreibt in ihren Tagebucheintragungen ihren Lebensalltag, liebevoll ausgeschmückt mit Fotos, gepressten Blümchen und Zeichnungen. Sie fühlte sich wohl im Kinderheim. Sie wohnte mit 8 „Mädels“ in einer „Stube“.
Nie kam es zu Streitigkeiten. Die Kinder freuten sich immer auf die die stets guten Mahlzeiten, besonders manchmal auf einen „zweiten“ Nachtisch, die Post von zu Hause.
Auf Sauberkeit in den Stuben und gute Körperpflege wurde geachtet. Heimleben wurde dann und wann unterbrochen durch Tagesausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Die Lagerleiterin und ihre Helferinnen beaufsichtigten die Kindergruppe.
An ihre Eltern schreibt sie häufig Briefe, deren Inhalt streng von der Lagerleitung kontrolliert wurde.
Als Adele nach vielen Monaten erfuhr, ihre Mutter sei der wegen der Kriegsgefahr nach Ostpreußen umgesiedelt, wollte sie auch dringend dorthin. Auf eigenen Wunsch wurde sie nach Ostpreußen zu ihrer Mutter gebracht.
Die anwesenden Zuhörerinnen lauschten gebannt den kindlichen Berichten von Adele Iffert, einige nickten während des Vorlesens, hatten sie doch ähnliche Erfahrungen gemacht.
Einige Auszüge aus dem Tagebuch wurde herumgereicht; wobei die ebenmäßige, schöne Handschrift vielfach bewundert wurde.
gez. Felicitas Trouw