„Warum schlafen wir eigentlich?“

Diese Frage stellte der für die jüngste Veranstaltung unseres Vereins geladene Referent, Dr. med. Gregor Dresemann, eingangs den zahlreichen Anwesenden im Vereins- und Bildungszentrum. Dr. Dresemann ist seit vielen Jahren als Internist in Velen niedergelassen und hat Zusatzqualifikationen in den Bereichen Hämatologie & Intern. Onkologie, Palliativmedizin sowie Schlafmedizin. Dadurch ist er bereits vielen Rekener bekannt.

Bei seinem Vortrag betonte Dresemann ganz bewusst schon ganz zu Anfang: Es gibt keinen normalen Schlaf! Das Schlafbedürfnis ist oft sehr individuell und variiert in der Regel bei den meisten Menschen zwischen 6-8 Stunden Schlaf pro Tag. Aber es kam auch schon vor, dass ein Patient mit einer Schlafzeit von nur 2 Stunden täglich völlig ausreichend versorgt sei und trotz der relativ kurzen Erholungsphase körperlich und geistig leistungsfähig ist. Sich körperlich und geistig zu erfrischen, sei schließlich immer der Grund, warum sich der Körper im Schlaf erholt. Anhand weiterer Beispiele erläuterte Dresemann einige völlig unterschiedliche Schlafrhythmen und auch ausführlich die unterschiedlichen Schlafphasen.
 

Unser Schlaf gliedert sich in verschiedene Phasen:

·         Stadium I: die Einschlafphase,

·         Stadium II: der leichte Schlaf,

·         Stadium III und IV: die Tiefschlafphasen und

·         den Traum- oder REM-Schlaf.
 

·         Gesunder Schlaf

·         Patient mit Schlafstörung

 

Eine Schlafstörung entwickelt sich häufig, wenn Menschen von gravierenden Veränderungen betroffen sind: Wechseljahre, Ruhestand oder psychischer Stress sind einige von vielen Ursachen für Schlafstörungen. Hier rät der Experte: Regen Sie sich nicht auf - sonst wird der Ort für Ruhe schnell Stressbeladen und das Problem nicht besser. Wichtig sei vor allem, auf seine ganz individuellen Bedürfnisse zu hören. „Gehen Sie nicht direkt nach dem Joggen ins Bett“ sondern fahren Sie ca. 30 Minuten vor dem Zubettgehen „runter“ rät der Experte.

Und – wer seinen eigenen Tag regelmäßig nicht strukturiert – läuft leicht Gefahr, unter Schlafstörungen zu leiden, denn eine geregelte Tagesstruktur ist ein individueller Lebensbestandteil. Wer sich nicht regelmäßig fordert, hat in den meisten Fällen irgendwann ein geringeres Schlafbedürfnis.

Nicht immer müssen Schlafstörungen allerdings mit Schlaftabletten behandelt werden. Oft helfen schon Rituale vor dem Zubettgehen wie Kneipp’sche Aufgüsse, Johanneskrauttees, eine entspannte Schlafatmosphäre, lockere Kleidung, eine entspannte Schlafposition, Autogenes Training, ein Gläschen Wein, u.v.m.. Doch wenn der Leidensdruck so groß ist, dass Schlafen zum unerträglichen Stress wird, beruhigte Dresemann „die vorübergehende Einnahme von Schlafmitteln soll das Vertrauen in den Schlaf wiedergewinnen – akzeptieren Sie, dass Sie kurzfristig Hilfe benötigen“. Klären Sie das aber in jedem Fall mit einem vertrauten Arzt ab!

Klären Sie auch in jedem Fall Schlafstörungen ärztlich ab, die mit der Einnahme neuer Medikamente auftreten, empfiehlt der Experte! Denn es gibt schlaffördernde, aber auch schlafhemmende Medikamente.

Auch auf Schlafstörungen, wie „Schnarchen“ und die damit verbundenen Auswirkungen ging der Schlafexperte eingehend ein.

Abschließend resümierte Dr. Dresemann: Die beste Therapie bei Schlafstörungen ist eine informative Aufklärung – achten Sie auf Ihre Schlafhygiene und vermeiden Sie in jedem Fall Schlaf-Stress!

 

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