Frau Gudula Decking (M.A.),
Koordination Pflegeberatung und Heimaufsicht beim Kreis Borken, hat in dem Vortrag „Leistungen der Pflegeversicherung“ am 08.09.2020 um 16 Uhr, erläutert, welche Versorgungsformen es gibt und wie sie finanziert werden.
Voraussetzung: Es wird ein Pflegegrad festgestellt:
Ambulante Pflege (selbst durch Angehörige/Pflegedienst): Finanzierung: Pflegegeld/Pflegesachleistungen, bzw. auch evtl. beides bei Kombipflege.
Um Angehörige in Ihrer Pflegetätigkeit zu entlasten, gibt es auch zusätzliche Budgets für Tagespflege und bei Urlaub/Krankheit für Verhinderungspflege. Das ermöglicht einem Pflegenden, zeitweise Entlastung bzw. Erholung, um nicht selbst durch die Pflege auf der Strecke zu bleiben.
Betreutes Wohnen in altersgerecht eingerichtete Wohnungen, in denen die Senioren für sich wohnen, ein Pflegedienst kümmert sich um die pflegerische Versorgung und von Haus wird über ein Case Management Unterstützung bei Schriftverkehr und Anträgen angeboten. Kosten: Miete, Grundpauschale…+
Evtl. Essen auf Rädern, Reinigungs- u. Wäscheservice, Essen auf Rädern
Finanzierung: eigene Mittel, Pflegegeld, evtl. Sozialhilfe
Wohngemeinschaften, in denen bis zu 12 Personen familienähnlich wohnen, kochen und ggfs. auch hauswirtschaftliche Arbeiten erledigen.
Kosten: Miete, NK, Betreuungspauschale, Pauschale für Lebensmittel…
Finanzierung: eigene Mittel, Pflegegeld, Wohngruppenzuschlag, evtl. Sozialhilfe
Vollstationäre Pflegeeinrichtungen, in denen der Bewohner rundum- versorgt wird.
Kosten: Pflegekosten, Unterkunft u. Verpflegung, Investitionskosten, Ausbildungszuschlag, Taschengeld
Finanzierung: eigene Mittel, Leistungen der Pflegeversicherung je nach Pflegegrad, Pflegewohngeld und evtl. Sozialhilfe, Investitionskosten (Leistungen v. Kreis)
„24-Std. Betreuung“ zuhause durch meist polnische oder rumänische Pflegekräfte, die mit den Pflegepersonen im eigenen Haushalt leben.
Finanzierung: keine Leistungen aus der Pflegeversicherung, aber das Pflegegeld kann genutzt werden, eigene Mittel. Diese Kräfte haben auch freie Tage und können nicht „24 Std. auf Knopfdruck reagieren“.
Das Hospiz, wenn feststeht, dass die zu erwartende Lebenszeit nur noch sehr kurz ist. Kosten: keine!
Finanzierung: 95 % der Kosten tragen die Krankenkassen, 5 % bestreiten die Hospize aus eigen Mitteln, daher sammeln sie gern Spenden.
gez. C. Rösing